Welche Kirche oder Gemeinde ist die richtige? Gibt es nicht schon genügend christliche Versammlungen? Gerne geben wir hier ein paar Denkanstöße dazu weiter.
1) Wer gehört zur Versammlung/Gemeinde/Kirche?
Zur Gemeinde Gottes gehören alle, die an Jesus Christus glauben und ihn als Retter angenommen haben. Die Bibel spricht auch vom Leib Christi: alle Wiedergeborenen sind Glieder daran, und Christus ist das Haupt. Dabei geht es nicht um die Mitgliedschaft in einem Verein oder einer Körperschaft, sondern nur um den persönlichen Glauben – unabhängig davon, ob oder zu welcher christlichen Gruppe man sich zählt.
Zu den Begriffen: Im Griechischen steht ekklesia, wörtlich „heraus gerufen“; dieser Ausdruck wurde in der Antike für eine (Volks-)Versammlung verwendet, daher scheint das die direkteste Übersetzung zu sein. Kirche kommt vom griechischen kyriakon = „dem Herrn gehörig“ (an sich eine sehr passende Beschreibung, leider hat der Begriff mittlerweile oft eine rein institutionelle Bedeutung). Gemeinde hebt insbesondere die dauerhafte Gemeinschaft aller Gläubigen hervor.
2) Christen treffen sich gerne!
Es gibt kein Beispiel in der Bibel, dass Christen unter normalen Umständen dauerhaft alleine waren. Alle glaubenden Christen sind Kinder Gottes, und natürlich trifft man sich als Glaubensfamilie gerne, um Gemeinschaft zu haben – untereinander und mit Gott (vgl. 1.Johannes 1,3).
3) Wozu treffen sich Christen?
Die ersten Christen trafen sich regelmäßig zu folgenden Anlässen: Hören und Weitergeben biblischer Botschaften, Pflegen der Gemeinschaft, Brotbrechen/Abendmahl zum Gedächtnis und Verkündigung des Todes Jesu, gemeinsames Beten (siehe Apostelgeschichte 2,42; 1.Korinther 11,23-26; Matthäus 18,19f).
4) Wo versammeln sich Christen?
Es ist heute praktisch nicht möglich, dass sich alle weltweit Glaubenden an einem Ort treffen. Daher spricht die Bibel auch von Versammlungen an einem bestimmten Ort (z.B. 1.Korinther 1,2). Hier wird das örtlich (an möglichst vielen Orten!) praktiziert, was als Grundsatz für die Gemeinde Gottes im Gesamten gilt. Genau dadurch wird die Gemeinde Gottes sichtbar. Der physische Treffpunkt bzw. das Gebäude ist dabei unerheblich. Beispielsweise trafen sich die ersten Christen zuhause.
5) Wie möchten wir uns versammeln?
Als Jesus Christus noch persönlich auf der Erde war, sagte er seinen Jüngern: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Matthäus 18:20) Wer sich als Gemeinde versammelt, darf es also „in seinem Namen“ tun – d.h. ihm die alleinige Autorität geben wollen und geben. Konkret bedeutet dies, dass allein die Bibel die Grundlage dazu ist und nicht gut gemeinte menschliche Vorstellungen oder Traditionen. Dann hat Jesus selbst verheißen, in der Mitte anwesend zu sein! (Dies ist ein weiterer Grund sich überhaupt zu versammeln.)
6) … und andere Gemeinden?
Wir fühlen und wissen uns mit allen Kindern Gottes verbunden, daher führen wir keine Mitgliederlisten, gehören keiner Organisation oder übergeordnetem Verband an und haben auch keinen Gemeindenamen. Wir möchten uns nicht von anderen Christen abgrenzen. Das Neue Testament kennt auch nur diese Bezeichnung (Apostelgeschichte 11,26). Das heißt nicht, dass wir alles gutheißen, was sich in der christlichen Szene oder unter christlichem Namen abspielt, oder alles gleichmachen wollen. Im Grundsatz jedoch kennt die Bibel nur eine Gemeinde/Kirche.
Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
(Die Bibel, Matthäus 18,20)